Andreas Larletanus

Aus Norder Stadtgeschichte
Version vom 13. April 2021, 14:14 Uhr von Norder123 (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Andreas Larletanus († 13.Juli 1577 in Norden), auch "Andreas von Larrelt" genannt, war von 1565 bis zu seinem Tode evangelisch-lutherischer Pastor in der Norder Ludgerikirche. Sein Nachname ist vermutlich latinisiert und nicht sein echter Geburtsname, der auf eine Herkunft aus Larrelt (Emden) hinweist. Über Jahrhunderte war es üblich, dass sich Gelehrte latinisierte Namen gaben, um ihre hohe Bildung herauszustellen und sich von der Masse abzuheben. Auch beispielsweise Peter Friedrich Lubinus, der Mitbegründer Norder Tabakfabrik Steinbömer & Lubinus entstammte einer gebildeten Familie, die eigentlich "Lübben" hieß.

Leben

Larletanus stammte offenbar aus den Niederlanden und war zunächst Pastor in Larrelt (Emden). 1565 wurde nach Norden berufen, wo er die erste von zwei Pfarrstellen der Ludgerikirche besetzte.[1] In seine Amtszeit fiel wahrscheinlich die Umgestaltung des Chorraums zu einem abgetrennten Abendmahlsraum mit gut vierzig Sitzplätzen: Die Gemeinde schaffte das Chorgestühl an, es stammte wohl aus einem der aufgelösten Norder Klöster, und ließ es umarbeiten. Als Pastor Larletanus 1577 starb, rückte Norden in den Fokus der Auseinandersetzungen zwischen dem lutherischen Grafen Edzard II. Cirksena und seinem Bruder, dem reformierten Grafen Johann II. Cirksena. Gegen seinen reformierten Amtskollegen Adolphus Empenius (amt. 1566–1578) setzte der neue Pfarrer, Johannes Antwerpiensis (amt. 1577–1583), das Abendmahl nach Brauch der Lutheraner durch. Der ehemalige Norder Pastor Johannes Ligarius seit 1577 Hofprediger bei Graf Edzard II., unterstützte ihn dabei.[2]

Einzelnachweise

  1. Harkenroth, Eilhardus Folkardus (1726): Geschiedenissen, behoorende tot de moeder-kerke in Emden en Oost-Friesland, Harlingen, S. 259f.
  2. Geschichte der Ludgerigemeinde Norden, abgerufen am 13. April 2021

Siehe auch