Baptistengemeinde Norden

Aus Norder Stadtgeschichte
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Baptistengemeinde Norden

Basisdaten
Gründung 1888
Auflösung -
Rechtsform Kirchengemeinde
Hauptsitz Osterstraße 139

26506 Norden

Die Baptistengemeinde Norden (offiziell: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Norden) ist eine evangelisch-baptistische Religionsgemeinschaft in Norden. Das Gemeindezentrum befindet sich in und um die baptistische Christuskirche an der Osterstraße 139 in Norden.

Geschichte

Die Anfänge der baptistischen Gemeinden in Ostfriesland gehen im Wesentlichen auf den Missionar Johann Carl Cramer aus Mittelfranken zurück. Dieser kommt im Februar 1850 auf Einladung der Herrnhuter Brüdergemeine erstmalig nach Norden, um hier für den Baptismus zu werben, doch wurde er kurz darauf als unerwünschter Ausländer ausgewiesen.[1] Dennoch fanden seine Lehren zahlreiche Anhänger in der Stadt, die sich 1865 der neugegründeten Baptistengemeinde Jennelt anschlossen. Ab 1888 nannte sich der Zusammenschluss der Gemeinden Bund der Baptisten-Gemeinden.[2]

Durch die gestiegenen Mitgliederzahlen kommt schnell der Wunsch nach einer eigenen Kirche auf. Die Baptisten können ein Grundstück im Winkel der Kleinen Hinterlohne und der Osterstraße erwerben und beginnen hier gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Bau. Dieser wurde 1900 fertiggestellt, die Einweihung fand am 16. April des Jahres statt. Ein Jahr später erwarb die Gemeinde die vom Esenser Orgelbauer Johann Gottfried Rohlfs erbaute Orgel aus der Mennonitenkirche. Diese wurde erst wenige Jahre zuvor vom Norder Orgelbauer Johann Diepenbrock erweitert. Die Gemeinde bezahlte 450 Goldmark für das Instrument.[2]

Am 18. November 1906 wird der erste hauptamtliche Prediger (mit Ausbildung im Theologischen Seminar Hamburg) in den Dienst eingeführt. Zum 18. Juli 1920 erlangt die Gemeinde den Status eines eingetragenen Vereins. 1930 wird die Gemeinde als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Unter dem Druck des nationalsozialistischen Regimes schließen sich die Baptisten-, Elim- und Brüdergemeinden im Jahr 1942 zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden zusammen. Von da an nennt sich die hiesige Gemeinde Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Norden e.V., war also noch nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt.[2]

Am 14. November 1948 wird die inzwischen restaurierte Orgel wieder in den Dienst gestellt. Ein vor dem Bau befindlicher Bummert wurde in den 1950er Jahren abgerissen, wodurch der Blick von der Osterstraße auf die Kirche frei wurde. In den 1960er Jahre wurde ein Vorbau auf dem ehemaligen Grund des Bummerts errichtet. Seit dem 3. März 1957 trägt das Kirchengebäude den offiziellen Namen Christuskirche.[2]

Am 26. November 1988 eröffnet die Gemeinde an der angrenzenden Osterstraße 140 einen Bücherbasar mit Namen Dat lüttje Huus, betrieben durch den Gemeindeeigenen Verein Bibeln - Bücher- Basar e.V. Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen wurden Verein und Laden 2013 aufgelöst. Am 24. Oktober 1993 kommt es zur Gründungsversammlung der Norder Zweiggemeinde in Esens. Im darauffolgenden Jahr wird auf einem Grundstück der Stadt Esens, am Hohekamp 14, eine Containerkirche errichtet.[2]

1998 wird die 200-jährige Orgel am 9. Mai des Jahres nach einer umfangreichen Generalüberholung in einem Festgottesdienst wieder in den Dienst gestellt. 2004 folgen umfangreiche Renovierung von Gruppenräumen und der Anbau für ein erweitertes Angebot in der Kinder- und Jugendarbeitarbeit gemäß des Gemeindeziels “Gemeinde für die Stadt” zu sein. Hierzu gründet man einen Verein für soziale Dienste, der auch Trägerverein des gegründeten Spielkreises Kinderarche ist. Am 17. Mai 2007 wird die Zweiggemeinde in Esens eine selbständige Bundesgemeinde. Sie wird aber weiterhin pastoral von Norden betreut. 2013 wird dort ein Gemeindezentrum neu errichtet und eingeweiht.[2]

Einzelnachweise

  1. Jelten, Margarete (1984): Unter Gottes Dachziegel. Anfänge des Baptismus in Nordwestdeutschland, Bremerhaven, S. 164
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Geschichte der Baptistengemeinde Norden, abgerufen am 26. April 2021

Siehe auch