Fritz Fuchs

Aus Norder Stadtgeschichte
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Fritz Fuchs (* 17. Juni 1931 in Upende; † 12. November 2022 in Norden) war von 1988 bis 1998 Bürgermeister der Stadt Norden.[1] Er war der letzte Bürgermeister, der dieses Amt ausschließlich ehrenamtlich bekleidete. Seine Nachfolgerin Barbara Schlag wurde die erste hauptamtliche Bürgermeisterin der Stadt Norden.

Leben

Fuchs wurde am 17. Juni 1913 in Upende (Gemeinde Südbrookmerland) als Sohn eines Polizeibeamten geboren. 1937 verzog er mit seinen Eltern in die damals noch selbstständige Gemeinde Süderneuland II. Nach dem Schulbesuch begann er 1945 seinen Berufsweg bei dem damals ebenfalls noch selbstständigen Landkreis Norden. Als Kreisamtsinspektor war Fuchs zuständig für Angelegenheiten der Landwirtschaft und Abfallntsorgung. Mitte 1993 ging er in Pension.[2]

Mit dem Eintritt in die SPD begann 1959 sein politischer Werdegang, der von Stufe zu Stufe kontinuierlich nach oben verlief. 1968 errang Fuchs ein Mandat im Rat der Stadt Norden. 1973 übernahm er den Vorsitz des Bauausschusses. Drei Jahre später erhielt er einen Sitz im Verwaltungsausschuss. Von 1981 bis 1986 war er zweiter und danach erster Stellvertreter des Bürgermeisters und führte zugleich die SPD-Ratsfraktion.[2] Von 1962 bis 2017 bekleidete er auch das Amt des Kassenwartes der Norder SPD.[3]

Nachdem Mitte November 1988 der damalige Bürgermeister Gerhard Campen, ebenfalls SPD, wegen Vorwürfen des Amtsmissbrauchs zurückgetreten war, wurde Fuchs zu dessen Nachfolger und nach der Kommunalwahl am 15. November 1988 im Amt bestätigt.[2][4] Er blieb es bis zum Dezember 1998, als die Sozialdemokraten die Mehrheit im Rat einbüßten.[2]

Als Repräsentant der Stadt und geschickt agierender Ratsvorsitzender setzte Fuchs auf Teamarbeit. Er galt als zuverlässig, korrekt, kontaktfreudig und ausgleichend im Verhältnis zwischen der Politik auf der einen und der Verwaltung auf der anderen Seite. In seine Amtszeit fallen unter anderem der weitere Ausbau des Gewerbegebiets Leegemoor, die Neugestaltung der Innenstadt, die Weiterentwicklung in Norddeich und die Restaurierung der Dritten Schwester am Markt. Die Wiedereinrichtung eines Glockenspiels im Glockenturm sowie die erste Weihnachtsbeleuchtung rund um den Marktplatz sind ebenfalls mit seinem Namen verbunden. Es gelang ihm hierfür mehrere Sponsoren durch persönliches Engagement zu finden.[2] Auch die Besiegelung der Städtepartnerschaft mit Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern fiel in Fuchs' Amtszeit.[3]

Fuchs verstarb am 12. November 2022 in Norden. In seiner Traueranzeige im Ostfriesischen Kurier[5] fand sich der von ihm stammende Ausspruch "Seh'n wir uns nicht in dieser Welt, so seh'n wir uns in Tidofeld." Seine Urne wurde im Begräbniswald Waldfrieden im Lütetsburger Schlosspark beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. Canzler, Gerhard (1989): Norden - Handel und Wandel, Norden
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Ostfriesischer Kurier vom 17. Juni 2011, S. 3
  3. 3,0 3,1 Pressemitteilung der Norder SPD, abgerufen am 9. März 2021
  4. Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 84
  5. Traueranzeige im Ostfriesischen Kurier vom 14. November 2022

Siehe auch