Hayo Rykena (1530)

Aus Norder Stadtgeschichte
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Hayo Rykena (* 1530, † 2. November 1606 in Norden) war von 1600 bis zu seinem Tod im Jahr 1606 Bürgermeister von Norden.[1] Er entstammte der einflussreichen Familie Rykena.

Leben

Rykena wurde im Jahre 1530, vermutlich in Norden geboren. Er war ein Freund von Ubbo Emmius, dessen entfernter Verwandter er war. Hayo war mit Etta Hiske von Mark verheiratet.[2] Spätestens ab Ende des 16. Jahrhunderts wurde Rykena Eigentümer des Haus Barenbusch in Ostlintel. Dieses vermachte er durch sein 1605 verfasstes Testament an seinen Neffen Lütet Manninga.

In der Zeit ab oder um 1570 war Rykena Sielrichter und als solcher zuständig für das Zweite Siel am Norder Hafen. Er ist damit einer der ältesten nachweisbaren Sielrichter.[3]

Am 13. September 1591 wurde Rykena mit Otto Loringa und weiteren einflussreichen Norder Bürgern auf Befehl von Graf Edzard II. festgenommen. Der Vorwurf lautete unter anderem auf Rebellion. Ursächlich war, dass Edzard II. die bisher von der Norder Bürgerschaft gewählten Schüttemeister zu gräflichen Beamten machte und der Bürgerschaft so großen Einfluss auf die Stadtverwaltung nahm. Daraufhin beschloss die Bürgerschaft eine Neuwahl der Schüttemeister, was Edzard II. als Verrat betrachtete. Nach einer Verhandlung vor dem Reichsgericht in Speyer wurden die Gefangenen nach gut elf Monaten wieder freigelassen.[4] Verteidigt wurden sie von Rechtsanwalt Hector Friedrichs von Wicht, der mit ihnen im Jahre 1600 von Graf Enno III. als neue Bürgermeister eingesetzt wurde.[5]

Der Grabstein Rykenas ist heute im Heimat- und Teemuseum in Norden ausgestellt. Dieser befand sich bis 1907 in der Ludgerikirche und galt viele Jahre als verschollen. Ein überliefertes Siegel vom 20. März 1592 zeigt im Schild einen Totenkopf.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Obergeschoss des giebelständigen Gebäudeteils des Engenahofs (Am Markt 10) gibt es drei Kartuschen aus Sandstein, von denen die linke das Wappen der Erbauerfamilie Lüppena zeigt, während die rechte ein gespaltenes Schild ziert, das möglicherweise das Wappen der Familie Rykena zeigt. Wohl in Ermangelung eigener Nachkommen vermachte er seinem angeheirateten Neffen Erhard Lüppena den Engenahof am Norder Marktplatz.[6]

Einzelnachweise

  1. Canzler, Gerhard (1989): Norden - Handel und Wandel, Norden
  2. Ostfriesische Landschaft (1897): Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer Emden, Emden, S. 87, 103
  3. Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 93
  4. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 51
  5. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 52
  6. Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 30

Literatur

  • Dekker, Gudrun Anne (2010): Ubbo Emmius: Leben, Umwelt, Nachlass und Gegenwart

Siehe auch