Heringstraße
Heringstraße | |
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Basisdaten | |
Stadtteil/-viertel | Norden |
Erschließungsjahr | vor 1500 |
Namensgebung | vor 1555 |
Historische Namen | Heerings-Straße
Herynckstrate |
Die Heringstraße ist eine Gemeindestraße in Norden. Sie setzt den aus nordwestlicher Richtung kommenden Straßenverlauf der Uffenstraße in südöstliche Richtung bis zur Dammstraße bzw. Am Hafen fort. Westlich grenzen die Kleine Neustraße, Am Alten Siel und die Peter-Janssen-Lohne an, östlich die Große Neustraße, die Coneruslohne und der Recha-Freier-Platz.
Geschichte
Herkunft des Namens
Wie der Name bereits erahnen lässt, ist der Hering (Fisch) der Namensgeber dieser Straße. Im Norder Hafen legten einst viele Fischerboote an, die vor allem auch Heringe fischten, da dieser zu den meistverbreitetsten und bedeutendsten Speisefischen (weil erschwinglich) zählt. Die Fische wurden vom Hafen aus zum Marktplatz und weiteren Verkaufsorten transportiert, woraus sich wohl der Name ableitet. Allein im Bereich der südlichen Altstadt soll es 15 Fischhandlungen gegeben haben.[1]
Entwicklung
Die Straße gehört wohl zu den ältesten im Stadtgebiet. Zum Zeitpunkt der ersten namentlichen Erwähnung im Jahre 1555 (Herynckstrate aver de Syhl; hochdeutsch: Heringstraße über das Siel) reichte der Norder Hafen noch bis an die heutige Straße Am Alten Siel, wo sich das sogenannte Erste Siel befand.[2] Nach einem Stadtplan von 1882 befanden sich hier zu dieser Zeit (gemeinsam mit der Uffenstraße) etwa 100, überwiegend eingeschossige Häuser, die sich auf beiden Straßenseiten verteilten.[1] Vor der Bebauung wurden die Flächen landwirtschaftlich als Äcker genutzt.[3]
Auf der preußischen Grundkarte von ca. 1895 ist erkennbar, dass der Straßenverlauf sich seit dieser Zeit nicht wesentlich geändert hat.[4] 1955 wurde die Straße neu gepflastert, einige Jahre später fielen ein Großteil der Häuser der westlichen Heringstraße der Altstadtsanierung zum Opfer.[5] In den 1970er wurde die Straße erheblich verbreitert und teilweise in ihrer Verkehrsführung geändert.[6]
Bis zu einer Änderung der Verkehrsführung im Jahre 2012 war die Heringstraße (mit der Uffenstraße) eine in nördliche Richtung führende Einbahnstraße. Der Burggraben führte wiederum gen Süden.
Gebäude und Plätze
Heute befinden sich hier hauptsächlich Wohnhäuser, überwiegend Mehrfamilienhäuser. Eines der bedeutendsten Häuser ist - neben der ehemaligen Brauerei Beck, der sogenannte Conerusspeicher. Ansonsten befinden sich noch einige Parkplätze, einer mit Tiefgarage (am Recha-Feier-Platz), in der Heringstraße.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Heringstraße von alliierten Bomben getroffen. Dabei wurde der Gasthof Hinrichs schwer beschädigt und ein junges Mädchen kam ums Leben.
Galerie
Straßenansichten
Die Kolonialwarenhandlung C. Bergmann im Winkel zu Am Hafen (1950).
Blick in die Straße, hier noch mit alter Verkehrsführung - Aufnahme vom 12. September 2004. Rechts im Bild die ehemalige Brauerei Beck.
Gebäudeaufnahmen
Heringstraße 4 - Conerusspeicher - Aufnahme aus der Zeit um 1985.
Heringstraße 4 - Conerusspeicher - Aufnahme vom 11. Mai 2003.
Blick auf die Gebäuderückseite vom Neuen Weg 83-84 - Aufnahme vom 11. Mai 2003.
Blick auf die Tiefgarage am Recha-Freier-Platz - Aufnahme vom 11. Mai 2003.
Heringstraße 28 - Chinesisches Restaurant Shanghai, ehemalige Brauerei Beck - Aufnahme vom 4. Mai 2003.
Heringstraße 38 - Hielscher - Aufnahme vom 11. Mai 2003. Im Hintergrund die Dammstraße mit dem Sagenhaft-Sonderpostenmarkt.
Heringstraße 53, erbaut im Zuge der Altstadtsanierung - Aufnahme vom 11. Mai 2003.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 233
- ↑ Cremer, Ufke (1955): Norden im Wandel der Zeiten, Norden, S. 43
- ↑ Schreiber, Gretje (2017): Der Norder Hafen. Geschichte, Schifffahrt und Handel, Aurich, S. 43
- ↑ Preußische Grundkarte von ca. 1895 (Erste Landesaufnahme)
- ↑ Sanders, Adolf (1999): Norden - wie es früher war, Gudensberg, S. 44
- ↑ Haddinga, Johann (2001): Norden im 20. Jahrhundert, Norden, S. 80