Buschhaus
Buschhaus | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Entstehungszeit | um 2005 (1617) |
| Erbauer | unbekannt |
| Bauweise | Wohnhaus mit Hofgebäuden |
| Erhaltungszustand | teilweise erhalten |
| Genaue Lage | Wurzeldeich 74
26506 Norden |
Das Buschhaus (auch: Addinggaster Buschhaus und Buschplaats) ist ein ehemaliger Gulfhof und heute noch bewirtschafteter Bauernhof am Wurzeldeich in Süderneuland I. Er darf nicht mit dem Hof Belvedere in Westermarsch I verwechselt werden, der früher auch so genannt wurde.
In früheren Jahren, so etwa in der amtlichen Statistik des Königreichs Hannover, wurde der Hof als eigene Ortschaft bzw. Wohnplatz von Süderneuland I geführt.
Geschichte
Früher waren die Deichanlieger und insbesondere die Hofbesitzer zur Deichlast verpflichtet. Der Besitzer des Buschhauses musste daher Sträucher (Büsche) zur Deichsicherung vorrätig haben, erst viel später wurde die Deichlast zur Aufgabe der Deichacht. Konnte der Deichlast-Pflichtige seiner Deichsicherungspflichten nicht mehr nachkommen, musste er seinen Hof aufgeben oder wurde nach altem Spatenrecht zwangsenteignet ("Keen nich will dieken, de mutt wieken"; sinngemäß: "Wer nicht kann deichen, der muss weichen.")
Der erste bekannte Eigentümer des Hofs war Dr. Sebastian Jhering, der von 1617 bis 1627 unter anderem als Landrichter im Amt Norden tätig war. Bis 1769 blieb der Hof im Besitz der Familie, ehe er in den Besitz von Postmeister T. H. Tjaden gelangte. Am 12. Februar 1788 erwarb Deichrichter Crumminga den Hof bei einer Auktion für 33.000 Gulden.[1]
Seit spätestens 1833 war das Buschhaus im Besitz der Familie Klaassen, in dieser Zeit wird es auch erstmalig mit seinem bis heute erhaltenen Namen genannt.[2][3][4] Im Jahr 1848 sollen hier sieben Personen gewohnt haben.[4]
1863 ging der Besitz dann an die mit ihnen verwandten Claassens über. Von 1912 bis 1968 befand sich Buschhaus im Besitz der Familie Agena, zuletzt von Eta Hobbie geb. Agena sowie Martha Stolzenwald geb. Agena und ihrem Mann Dr. Erich Stolzenwald. 1968 wurde Buschhaus an Herrn Engelmann verkauft.[1][5] Frühestens 2015 veräußerte die Familie Engelmann das Gebäude.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Schreiber, Gretje (2011): Die Höfe in Süderneuland, 2. Folge, in: Heim und Herd vom 2. April 2011, S. 20
- ↑ StAA, Rep. 237, Bd. 1353, S. 299
- ↑ Beschreibung von Süderneuland I in der historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft
- ↑ 4,0 4,1 Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover von 1848
- ↑ E-Mail der früheren Bewohnerin Jutta Schneider, geb. Agena vom 15. Februar 2024