Ökumenischer Arbeitskreis Synagogenweg Norden

Aus Norder Stadtgeschichte
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Ökumenischer Arbeitskreis Synagogenweg Norden

Basisdaten
Gründung 1985
Auflösung -
Rechtsform eingetragener Verein (e.V.)
Hauptsitz Synagogenweg 4

26506 Norden

Der Ökumenische Arbeitskreis Synagogenweg Norden e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich vor allem der Bewahrung der Erinnerung an die Jüdische Gemeinde Nordens sowie der Pflege und dem Erhalt der Gedenkstätte auf dem Grund der Alten Synagoge verschrieben hat.

Geschichte

Der Verein wurde 1985 gegründet. Anlass war die Freilegung der Fundamente der 1938 zerstörten und nachfolgend überbauten Synagoge im September des Jahres. Der Verein bemühte sich um die Einrichtung einer Gedenkstätte am Ort der ehemaligen Synagoge. Zwei Jahre später kaufte die Stadt Norden das Grundstück und ließ dort eine Gedenkstätte einrichten, in deren Zentrum ein Gedenkstein für die niedergebrannte Synagoge steht. Diese wurde während der sogenannten Woche der Begegnung im Jahre 1987 in Anwesenheit ehemaliger Norder Juden wie Heinz Samson und deren Angehörigen eingeweiht.[1]

Auch sonst bemüht sich der Verein in der ehemaligen jüdischen Schule ansässige Verein sehr darum, das Gedenken an die jüdische Gemeinde und ihrer einstigen Mitglieder zu bewahren. So erinnern vereinzelt bereits seit 1992, insbesondere jedoch seit Juli 2009 Stolpersteine an die Opfer der Zeit des Nationalsozialismus. Die Steine werden vor dem letzten (freiwilligen) Wohnsitz der Ermordeten in den Gehweg eingelassen. Der Begriff Stolperstein ist dabei natürlich nicht wörtlich zu nehmen. "Man fällt nicht hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen", heißt es.[2] Einige wenige liegen auch für solche jüdischen Mitbürger, die 1945 aus einem Konzentrationslager befreit wurden. Nach den ersten 14 Stolpersteinen folgten weitere in den Jahren 2010, 2011 und 2016. Bis 2020 wurden gemeinsam mit dem Künstler Gunter Demnig insgesamt 98 Stolpersteine verlegt. Bereits 1990 wurde ein Sammelgrabstein auf dem Jüdischen Friedhof errichtet.[1] Alle Steine haben gemein, dass sie Name, Geburtsjahrgang, das erlittene Verfolgungsschicksal sowie Ort und Datum des Todes aufzeigen.[2]

Für seine Arbeit erhielt der Verein 2017 den Norder Bürgerpreis.[3] Im Mai 2021 brachte der Verein eine von Schülerinnen des Ulrichsgymnasiums erarbeitete Broschüre mit dem Titel Kleiner Rundgang durch das jüdische Norden heraus.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Alemannia Judaica, Beschreibung der Synagoge, abgerufen am 25. März 2021
  2. 2,0 2,1 Ökumenischer Arbeitskreis (2021): Kleiner Rundgang durch Norden, Norden, S. 7
  3. Online-Bericht der Ostfriesen Zeitung vom 26. November 2017, abgerufen am 25. März 2021

Siehe auch