Kapelle St. Michael

Aus Norder Stadtgeschichte
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Kapelle St. Michael

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Basisdaten
Entstehungszeit 18. Jahrhundert
Erbauer Ludgerusgemeinde Norden
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand nach 1933 abgebrochen
Genaue Lage Sielstraße 55/56

26506 Norden

Die Kapelle St. Michael befand sich an der ehemaligen Sielstraße 55/56 (historisch: Nr. 364). Sie war das erste Gotteshaus der katholischen Gemeinde in der Stadt seit der Reformation im 16. Jahrhundert. Sie war dem Erzengel Michael geweiht.

Geschichte

Nachdem die Katholiken im Zuge der Reformation aus der Stadt vertrieben wurden oder zumindest ihren Glauben wechseln mussen, gab es über Jahrhunderte weder eine katholisches Gotteshaus, noch eine solche Gemeinde in der Stadt. Dies änderte sich erst unter Pfarrer Michael Klümper, der die Gottesdienste bis 1717 in einem privaten Wohnhaus in Lütetsburg mit Gestattung des Grafen von Lütetsburg abhielt.

Durch Unterstützung des Bischofs von Münster, Spenden, Kollekten und guter Beziehungen zu niederländischen Katholiken, in der Sielstraße 364 (später Nr. 55/56) ein Grundstück mit Haus zu erwerben. Dieses baute er zu einer "Missionsstation" um. Norden hatte damit erstmals seit gut 200 Jahren wieder ein eigenes, katholisches Gotteshaus. Nach dem Tode Klümpers folgten ihm zahlreiche weitere Personen ins Amt, von denen erst Martinianus Schulte besonders hervortrat. Schulte war von 1777 bis 1795 im Amt. Er benannte die Missionsstation, wohl auch in Gedenken an Michael Klümper, nach dem Erzengel Michael auf den Namen "St. Michael" und baute sie um.

Der etwa 12,5 x 7,5 x 3,5 Meter große Bau wird von Pfarrer Franz-Josef Strieker in einem Brief an den Bischof von Osnabrück, datiert auf den 29. August 1858, als äußerlich nicht als Kirche zu erkennender Bau beschrieben, der bereits in seinem baulichen Zustand verfallen war. So beklagt er, das Gebäude sei "mit dem Pfarrhaus unter einem Dach, ohne Türmchen und alles Bezeichnende" keinesfalls einem Gotteshaus ähnlich. Die Innenaustattung bezeichnet er als beschämend und nennt den gesamten Bau nicht mehr als einen "ärmlichen Bet(h)saal", der "in seiner Weise unscheinbar und versteckt gelegen" sei, "als wenn sich die katholische Gemeinde zu verbergen hätte oder auch nur eine geduldete oder unterdrückte Sekte wäre.". Schlussendlich konnte Strieker erreichen, dass dem Bau einer neuen Kirche stattgegeben wurde. Der Grundstein für den Bau konnte am 19. April 1885 gelegt werden.

Galerie

Quellenverzeichnis

  • Foraita, Heinz (1985): Dein sind die Zeiten, Herr. Die Geschichte der Katholischen Gemeinde Norden. Herausgegeben zur 100-Jahr-Feier der St.-Ludgerus-Kirche zu Norden, Norden, S. 12-16

Siehe auch