Herrnhuter Kapelle

Aus Norder Stadtgeschichte
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Herrnhuter Kapelle

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Basisdaten
Entstehungszeit 1875-1876
Erbauer unbekannt
Bauweise Ziegelsteinbau
Erhaltungszustand 1970 abgebrochen
Genaue Lage Am Markt 48

26506 Norden

Die Herrnhuter Kapelle war das Gotteshaus der Herrnhuter Brüdergemeine. Sie befand sich bis zu ihrem Abriss am 2. August 1970 am westlichen Marktplatz. Heute befindet sich hier das Gemeindehaus der reformierten Gemeinde.

Geschichte

Im mittleren 18. Jahrhunderten siedelte sich auch in Norden die ursprünglich aus Böhmen stammende, reformatorische Bewegung der "Herrnhuter Brüdergemeine" in Norden an. Benannt ist die Gemeinde nach der Stadt Herrnhut in Sachsen. Die Gemeinde siedelte sich zunächst in einem Gebäude Am Markt 49 an, das sie als Gemeindehaus nutzten. Ihre Gottesdienste hielten sie in der 1. Etage des benachbarten Hotels Heeren-Logement ab, das die Gemeinde 1776 erwerben konnte.[1]

Anfang der 1860er Jahre verkaufte die Herrnhuter Gemeine einen Teil ihres Anwesens an die Stadt Norden. Das ehemalige Hotel wurde abgerissen und an seiner Stelle die Marktschule errichtet. Die Herrnhuter errichteten in den Folgejahren auf ihrem Grundstück (Am Markt 49) eine kleine Kapelle, die am 7. November 1876 ihrer Bestimmung übergeben wurde.[1]

Nach dem Abriss der alten Norderneyer Inselkirche im Jahr 1878 wurde deren Orgel von Arnold Rohlfs aus dem Jahr 1842 nach Norden umgesetzt. Nur wenig mehr als zwei Jahrzehnte diente das Gebäude den Herrnhutern jedoch als Gotteshaus. Am 13. Februar 1898 löste sich die Gemeinde durch einen Gemeindebeschluss selbst auf. Die Kapelle ging 1905 in den Besitz der reformierten Gemeinde über und diente ihr rund 65 Jahre als Außenstelle der abseits der damaligen Stadtgrenze gelegenen Kirche in Bargebur. Auch die Landeskirchliche Gemeinschaft nutzte die ehemalige Herrnhuter Kapelle gastweise für ihre wöchentlichen Gemeinschaftsstunden.[2] Nach ihrem Abriss wurde sie - getreu dem damaligen Zeitgeist - durch einen anspruchslosen Flachbau ersetzt.

Beschreibung

Die Kapelle wird als schlichter, turmloser Bau im neuromanischen Stile beschrieben.

Galerie

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Canzler, Gerhard (2005): Die Norder Schulen, Weener, S. 121
  2. Smid, Menno (1974): Ostfriesische Kirchengeschichte, Band VI in der Reihe Ostfriesland im Schutze des Deiches, Pewsum, S. 534

Siehe auch