Jan ten Doornkaat Koolman (1850)

Aus Norder Stadtgeschichte
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Jan ten Doornkaat Koolman III. in der Uniform des Feuerwehrhauptmanns (1911).
Mit seiner Ehefrau Marie ten Doornkaat Koolman (um 1900).

Jan ten Doornkaat Koolman III. (* 12. November 1850 in Norden; † 29. November 1913 ebenda) war Mitinhaber und Geschäftsführer der Firma Doornkaat sowie Diakon der Norder Mennonitengemeinde. Weiterhin war er von 1886 bis 1912 erster Hauptmann der Norder Feuerwehr.[1] Auch sein Großvater, sein Onkel sowie ein älterer Vetter trugen gemäß der Familientradition bereits diesen Namen. Zur Abgrenzung wird der hier beschriebene Jan in Büchern und Schriften zumeist als Jan III. betitelt, wenngleich er eigentlich der vierte dieses Namen war.

Leben

Jan ten Doornkaat Koolman wurde als Sohn von Fiepko ten Doornkaat Koolman und Friederike Caroline Hitjer in Norden geboren. Gemeinsam mit seinem Vetter Hildebrand ten Doornkaat Koolman übernahm er die Geschäftsführung des Familienunternehmens.[2] Er war verheiratet mit Marie Margarethe Berends, mit der er zwei Söhne hatte. Der älteste Sohn, Fiepko Jans ten Doornkaat Koolman, trat 1897 in den Familienbetrieb ein.[3]

Nach dem Brand der Frisiamühle im Jahr 1886, dessen Augenzeuge der amtierende Bürgermeister König wurde, wurde er als angesehener Bürger der Stadt von diesem mit der Aufstellung einer Feuerwehr beauftragt.[1] Bereits in den 1860er Jahren hatte er sich für die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt, doch wurde diese seinerzeit von der Stadtobrigkeit mit der Begründung abgelehnt, man wolle hoheitliche (staatliche) Aufgaben nicht an ehrenamtlich engagierte Bürger übertragen.[4]

Neben seinem Engagement im Feuerlöschwesen setzte er sich in herausragendem Maße für das Gemeinwohl ein, weshalb ihm der Ehrentitel Kommerzienrat verliehen wurde.[5] So erbaute er auch 1894 - anlässlich einer Gewerbeschau - einen Pavillon auf dem Blücherplatz, den er später der Stadt stiftete. Er wurde vor allem als Musikpavillon genutzt und als solcher bekannt.[6] Weiterhin war er von 1883 bis 1896 als Bürgervorsteher sowie viele Jahre als Mitglied der Schuldeputation, der Schulkommission und Schulvorstand der Fortbildungsschulen in Norden tätig.[7]

Auch politisch war ten Doornkaat Koolman aktiv und war über mehrere Jahre Senator.[5] Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde er zudem in den Reichstag gewählt. In dieser Zeit entstand der Spruch Vivat Doornkaat.[8]

Ten Doornkaat Koolman verstarb am 29. November 1913 nach langem Krankenlager in der Diakonissenstation.[7] Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem städtischen Friedhof.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Archiv der Feuerwehr Norden, abgerufen am 22. März 2021
  2. Stammbaum der Familie Herlyn, abgerufen am 22. März 2021
  3. Canzler, Gerhard (1989): Norden. Handel und Wandel, Norden, S. 77
  4. Canzler, Gerhard (2002): Doornkaat. Eine Firmenchronik, Norden, S. 154
  5. 5,0 5,1 5,2 Grabsteine Ostfriesland, abgerufen am 22. März 2021
  6. Canzler, Gerhard (1997): Alt-Norden, Weener, S. 20f.
  7. 7,0 7,1 Canzler, Gerhard (2002): Doornkaat. Eine Firmenchronik, Norden, S. 160
  8. Canzler, Gerhard (1994): Norden. Museen im Alten Rathaus, Norden, S. 146

Siehe auch